15. bis 18. April 2010 Vier Tage freier Klang bei freiem Eintritt! Gern präsentiert sich die Musikmetropole München international mit den weltberühmten Orchestern und der Staatsoper. In Wirklichkeit ist es eine schier unglaubliche Fülle von Musikschaffenden, Institutionen, Ensembles, Clubs, Labels und Initiativen, die dafür sorgen, dass das Musikleben unserer Stadt so lebendig und vielfältig ist. Von der neu gegründeten Nachwuchsband bis zum renommierten Jazzclub, vom lokal geprägten Stadtteilkonzert bis zum internationalen Festival, vom ortsbekannten Laienchor bis zum weltberühmten Label: Überall tragen zahlreiche kreative Menschen dazu bei, dass das Musikleben unserer Stadt lebendig, innovativ und spannend ist und auf vielfältige Weise in Bewegung bleibt. |
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Donnerstag, 15. April 2010 | ||
20 Uhr Offene Ohren präsentiert Phil Minton’s Feral Choir Chorprojekt mit dem Urgestein des Improvisationsgesanges Feral Choir – wilder, ungezähmter Chor: Der »Offene Ohren e.V. – Freunde der Improvisierten Musik« bietet mit dem ersten Konzert seiner sechsten Saison gleichzeitig erstmals einen Improvisations-Workshop an. Er hat lokale Musiker, Schauspieler, vor allem aber Laien mit Interesse an freier Musik und Improvisation eingeladen, die unter der Leitung von Phil Minton im vorgelagerten Workshop die schlummernden Fähigkeiten ihrer Stimmen entdecken – ohne Scheu vor Extremen. Wie kein anderer versteht es das britische Urgestein des Improvisationsgesanges die verborgenen Potenziale der menschlichen Stimme ins Bewusstsein zu heben und das abschließende Konzert zu einem begeisternden Erlebnis für Akteure und Publikum gleichermaßen zu formen. Feral Choir | Leitung: Phil Minton
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© Hannes Schneider | ||
22 Uhr go guitars: processing VI Improvisierte Musik für 3 EGitarren und Elektronik go guitars, das sind die drei Gitarristen Gunnar Geisse, Harald Lillmeyer und Adrian Pereyra, die 1997 damit begannen, Werke aus dem Bereich der Neuen Musik von John Cage über Fred Frith bis zu James Tenney (ur)aufzuführen. In der Folge wandte sich das Trio verstärkt der Improvisation und dem musikalischinstrumentalen Experiment zu, formuliert heute – durch die Auseinandersetzung mit den Komponisten – seine eigene Klang- und Struktursprache, optimiert die entwickelten Techniken und ist beständig auf der Suche nach neuen Spielsituationen und formen. Ein kontinuierlicher musikalischer Entwicklungsprozess, offen im Ergebnis, immer wieder eine Überraschung, Dialog und Konfrontation zugleich. Gunnar Geisse: Laptop, Laptop-Gitarre | Harald Lillmeyer, Adrian Pereyra: E-Gitarre, Live-Elektronik
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© Florian Sander | ||
23 Uhr Echtzeithalle: Musik aus dem Niemandsland Montagsgespräche: Dieter Trüstedt, Jörg Schäffer Der Versuch einer Kartografie des Niemandslandes, des Brachlands zwischen dem Bereich der Musik und dem der Naturwissenschaften, wird hier von Künstlern und Wissenschaftlern unternommen. Getreu der Programmatik der Echtzeithalle, Grenzen zwischen Wissenschaft und Kunst aufzubrechen, Experimentelles und Interdisziplinäres zu präsentieren, werden in diesem Konzert Zwischen-Reiche erkundet, tritt Klang in Bezug zur Chaos-Theorie, werden Raum-Zeit-Melodien entworfen. Es sind Projekte aus den Montagsgesprächen 2010 der Echtzeithalle, Arbeiten im Dialog mit dem Publikum, Arbeiten aus erster Hand, von den Künstlern und Autoren selbst vorgestellt. Hans Wolf: Klavier | Dieter Trüstedt: Laptop, Grafik, Computermusik | Sonja Hafenmayer: Handlungen | Jörg Schäffer, Robert Leibig: Spieler > www.echtzeithalle.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© Echtzeithalle | ||
Freitag, 16. April 2010 | ||
20 Uhr | ||
ICI Ensemble: Islands (and a solitude) Improvisierte Musik Das International Composers & Improvisers Ensemble (ICI) hat seit über 10 Jahren einen festen Platz in der Münchner Szene und weit darüber hinaus. Die Arbeit mit internationalen Größen wie etwa kürzlich William Parker, prägte dabei Spiel und Stil des Ensembles entscheidend. Seit zwei Jahren intensiviert das ICI die Arbeit an frei improvisierten Formen – in eigener Regie und im Austausch mit Münchner Musikern und Künstlern. So entstand eine kreative und explosive Mischung aus Improvisation und komponierten Elementen, ein unverwechselbarer Klangkosmos, in dem subtile elektronische Erkundungen ebenso Platz finden wie expressive Solos der hervorragenden Instrumentalisten. Gidon Frischkorn: Bratsche | Gunnar Geisse: Laptop-Gitarre | Leo Gmelch: Tuba und Bassposaune | Markus Heinze: Baritonsaxophon | David Jäger: Sopran und Tenorsaxophon | Georg Janker: Bass | Roger Jannotta: Altsaxophon, Flöte und Klarinette | Sunk Pöschl: Schlagzeug | Christofer Varner: Posaune, Sampler | Johanna Varner: Violoncello | Martin Wolfrum: Klavier > www.ici-forum.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© Michael Reithmeier | ||
22 Uhr 48nord, das sind Siegfried Rössert und Ulrich Müller. 48nord, das ist experimentelle elektroakustische Musik im Spannungsfeld von Komposition und Improvisation. Charakteristisch ist das Zusammenwirken von Instrumentalspiel und elektronischer Klangerzeugung: Gitarrenriffs und Kontrabassmotive, mal brachial urban, mal zart, vermischen sich mit neuester Technologie. Nicht nur als Duo treten Rössert und Müller in Erscheinung, 48nord arbeitet auch eng mit einer Reihe international renommierter Musiker wie George Lewis, Guillermo Brown, Bennie Maupin oder Jeff Parker zusammen und realisiert experimentelle radiophone Kompositionen, Theater- und Ballettmusik. Ulrich Müller: E-Gitarre, Live-Elektronik | Siegfried Rössert: E-Bass, Kontrabass, Live-Elektronik |
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©Rob Kraus | ||
23 Uhr Außerhalb aller Schubladen und Genres von E- und U-Musik bewegt sich das neu gegründete Quartett aus der Pianistin Sachiko Hara und den Schlagzeugern Zoro Babel, Salewski und Carl Oesterhelt. Alle vier sind sie keine Unbekannten in der Münchner Szene und alle sprengen sie gerne mal den Rahmen – von Klassik über Jazz bis hin zu strange pop und Musikperformance ist hier alles möglich. Bei Lautwechsel spielen sie vier Kompositionen von Carl Oesterhelt, der sich seit Jahren konsequent allen Einordnungsanstrengungen widersetzt und dem immer wieder das Label »weird« verpasst wird. |
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© Regine Heiland | ||
Samstag, 17. April 2010 | ||
15 Uhr Musik zum Anfassen: Das Geheimnis der schwarzen Schachtel Ein Familienkonzert in, mit und über die Black Box Was steckt wohl in der großen schwarzen Schachtel? Drachen, Roboter, Nasenduschen, Pudding, das grüne Schleimmonster oder etwas ganz anderes? Und wie klingt das? Auf all diese Fragen gibt es eine Antwort:Nach eigenem Drehbuch entwickeln Schüler in einem eintägigen Workshop ein Klanghörspiel, das mit den Geheimnissen der Black Box spielt. Aufgeführt wird das Stück als Live-Hörspiel mit unerhörten Klängen von den Kindern und den Profimusikern von Musik zum Anfassen. Ein Konzert mit allerneuester Musik für Kinder und Erwachsene! Live-Hörspiel mit Musik von Steve Reich, Terry Riley und Wolfgang Amadeus Mozart | Ensemble Musik zum Anfassen und Schüler der Klasse 4a, Grundschule Tumblingerstraße > www.musikzumanfassen.de |
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© Irena Pasdarca | ||
18 Uhr Weinzierl – Wächter: Die fünfte Dekade Musik für Flöten und Klavier von 1970 bis heute Musikalisch begegneten sich Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter Anfang der 1970er Jahre mit experimenteller und improvisierter Musik. Zeitgenössische Musik – von den Klassikern der Moderne bis zur Gegenwart – wurde seither wesentlich für die gemeinsame Arbeit im »Münchner Flötenduo«. Zahlreiche Werke wurden von Weinzierl und Wächter uraufgeführt, hunderte haben sie eingespielt und viele Komponisten schrieben explizit für das Duo. Aus diesem musikalischen Reichtum, der nun fünf Dekaden umspannt, präsentiert das Duo – zusammen mit der Pianistin Eva Schieferstein – ihnen gewidmete Werke von 1970 bis zu einer Uraufführung des Jahres 2010 von Karl Heinz Wahren. Kompositionen von Karl Heinz Wahren, Dorothee Eberhardt, Anton Ruppert, Peter Kiesewetter Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter: Flöte | Eva Schieferstein: Klavier > www.weinzierl-waechter.de |
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© Weinzierl-Wächter | ||
20 Uhr A·DEvantgarde shortcuts Münchner Komponisten A·DEvantgarde steht für Vielfalt, Neuentdeckungen, Unabgesichertes, Nie-Gehörtes. Keine stilbildende Schule will das Komponisten-Konsortium sein, sondern zeitgenössische Musik in außergewöhnlicher ästhetischer Bandbreite und hoher Qualität ohne Scheuklappen präsentieren. So sind auch in diesem Konzert die kompositorischen Ansätze denkbar unterschiedlich: Präsentiert werden sechs Münchner Komponisten der jüngeren Generation, teils mit bereits vorhandenen Werken, aber auch – wie immer bei A·DEvantgarde – mit Uraufführungen, diesmal von Bernhard Weidner und Maxim Seloujanow. Kompositionen von Markus Lehmann-Horn, Markus Münch, Johannes X. Schachtner, Markus Schmitt, Maxim Seloujanow, Bernhard Weidner | Ensemble A·DEvantgarde Leitung: Johannes X. Schachtner > www.adevantgarde.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© Vohlen & Vohlen | ||
22 Uhr Micro Oper München – Cornelia Melián: AMOR remixed Solo für Stimme frei nach Claudio Monteverdis »Lamento della Ninfa« Ein Abend zwischen Frühbarock, Improvisation, Experiment und Song. Cornelia Melián, Münchens etwas andere Operndiva, hat sich Monteverdis »Lamento della Ninfa« vorgenommen – und gleich alle Stimmen selbst eingesungen; auch den dreistimmigen Männerchor ... So entstand eine Monteverdi-Soundbibliothek, die die Sängerin, angereichert mit weiteren Klängen, Komponisten als Materialbasis zur Verfügung stellte. Herausgekommen sind wild-verrückte remixes von »Amor«, zu denen Cornelia Melián live singt: Monteverdi mal lyrisch, mal brachial, mal sophisticated – nie brav! Kompositionen von Ulrike Haage, Helga Pogatschar, Ernst Bechert, Fritz Keil, Thomas Meadowcroft, Carl Oesterhelt, Christoph Reiserer, Axel Singer | Cornelia Melián: Stimme u.a. > www.micro-oper.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© Scarlet Berner | ||
23 Uhr clubzwei präsentiert RUMPELN: Stör mit Herzen Anders Instrumental: Tools, Toys, Tapes, TRRRR... & Videos clubzwei, das ist innovative, unkommerzielle Popmusik – oft experimentell, abgefahren, nicht einzuordnen. So wie Anton Kaun alias RUMPELN, den man nur ganz schön abseits vom Mainstream verorten kann: Wer braucht schon eine Gitarre, wenn er einen Laptop, Videoschnipsel, allerlei Effekte, Keyboards, Salzstangen- und Erdnusspackungen, Mikros, einen Gameboy und eine Menge abgedrehter Ideen haben kann? Keiner. So sieht es zumindest Kaun und verwebt Videos vom Rumpeln eines Trolleys über Asphalt und Steine, vom Sägen einer Kreissäge, von auf Eimer und Kartons fallenden Bällen und Aufnahmen früherer Metal-Experimente mit oben genannten Spielzeugen zu einer Mixtur aus Lärm & Geschrei: Tobend, stampfend, wütend, das pure, aber doch kontrollierte Chaos. Anton Kaun alias RUMPELN > www.club2.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© clubzwei | ||
Sonntag, 18. April 2010 | ||
16 Uhr Helga Pogatschar: Maus und Monster Musiktheater für Unerwachsene ab 6 Jahren Was kann eine kleine Maus namens Gil Gamaus ausrichten gegen eine Übermacht schaudererregender mythologischer Fabelwesen wie den Sphinx-Löwen, die Aspis-Schlange oder das Misch-Masch-Monster Chimäre? Etwa 40 Tage lang Bücher wälzen? Die Komponistin Helga Pogatschar hat Rudolf Herfurtners Geschichte von der tapferen Maus in ein verzaubertes musikalisches Märchenspiel umgesetzt. Da wird gesungen und getönt, mal scharf, mal unheimlich grollend, mal zart flimmernd und flirrend, während sich auf der Bühne riesige Plüschmonster tummeln. ...und für alle, die von der kleinen Maus nicht genug bekommen können: Zeitgleich und am Sonntag frisch auf dem Tisch erscheint die CD zu „Maus und Monster“ mit Helga Pogatschars Musik bei Klangmueller Records. Komposition: Helga Pogatschar | Text: Rudolf Herfurtner | Objekte: Robert Kis | Bühne, Licht: Michael Bischoff | Stimme: Cornelia Melián | Versus Vox Ensemble | Leitung: Dijana Boskovic > www.helgapogatschar.de |
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© Siggi Müller | ||
18 Uhr |
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© Alex Weidner | ||
20 Uhr Die t-u-b-e präsentiert Kompositionen von Eva Sindichakis Die t-u-b-e ist Münchens Klanggalerie für radiophone Kunst, Installationen und Audio-Performances. Münchner und internationale Gäste zeigen hier das ganze Spektrum akustischer Kunst – oft zwischen allen Stühlen. Auch für die 1975 in München geborene griechische Pianistin und Komponistin Eva Sindichakis spielen „Entweder-Oder“-Dogmen keine Rolle. Für sie bedeutet die Auseinandersetzung mit musikalischem Material Grenzüberschreitung, so verbinden sich in ihren Werken kontrastierende musikalische Stile, westliche traditionelle Kunstmusik, griechische Volksmusik und überlieferte altgriechische Musikelemente. Eva Sindichakis: Präpariertes Klavier, Zuspielung, Live-Elektronik, Schlagzeug, Video-Animation, Viola | Thomas Hastreiter: Schlagzeug | Julia Rebekka Adler: Viola | Jan Faszbender: Live-Elektronik | Lydia Möst: Animation > www.t-u-b-e.de > Lautwechsel auf Vimeo |
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© Kay Gauditz | ||
Lautwechsel 2010 – eine Initiative der Freien Münchner Musikszene: |
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